Die Honigbiene
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Die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) ist eine faszinierende Biene mit großer Bedeutung für die Bestäubung und Honigproduktion. Seit Jahrtausenden liefert sie nicht nur köstlichen Honig, sondern leistet vor allem unverzichtbare Arbeit bei der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. Durch natürliche Verbreitung und Zucht entstanden verschiedene Unterarten, die sich an unterschiedliche geografische und klimatische Bedingungen und imkerliche Bedürfnisse angepasst haben.
Unterarten der Westlichen Honigbiene
- Carnica Honigbiene
- Dunkle Europäische Biene
- Italienische Biene
- Kaukasische Biene
- Anatolische Biene
- Buckfastbiene
Die Carnica-Honigbiene (Apis mellifera carnica), auch Kärntner Biene genannt, stammt ursprünglich aus dem südöstlichen Alpenraum. Sie ist bekannt für ihre Sanftmut, Schwarmträgheit und ihren starken Reinigungsdrang. Diese Eigenschaften machen sie besonders beliebt bei Hobby- und Berufsimkern in Mitteleuropa. Ihre graue bis dunkelgraue Färbung mit hellen Binden unterscheidet sie deutlich von anderen Unterarten. Zudem überzeugt sie mit einer guten Überwinterungsfähigkeit und einem raschen Frühlingsentwicklungsdrang.
Die Dunkle Europäische Biene (Apis mellifera mellifera) ist die ursprüngliche Honigbiene Mitteleuropas. Sie besiedelte einst große Teile des westlichen und nördlichen Europas und gilt heute als bedrohte Unterart. Ihre Körperfärbung ist dunkelbraun bis schwarz, mit kurzen, breiten Flügeln. Charakteristisch ist ihr defensives Verhalten – sie verteidigt ihr Volk energisch. Trotzdem ist sie wegen ihrer hohen Winterfestigkeit, Genügsamkeit und Anpassung an kühle Klimazonen für die naturnahe Imkerei von großer Bedeutung.
Die Italienische Biene (Apis mellifera ligustica), ist eine der weltweit verbreitetsten Bienenrassen. Ursprünglich aus Norditalien stammend, wurde sie bereits im 19. Jahrhundert wegen ihrer Sanftmut und Produktivität in viele Länder exportiert. Sie überzeugt mit einem kräftigen Bruttrieb, hoher Volksstärke und beachtlichem Honigertrag. Allerdings erfordert ihr starker Brutdrang auch ein erhöhtes Futtermanagement. In kalten Wintern oder Trachtpausen kann das schnell zur Herausforderung werden.
Die Kaukasische Biene (Apis mellifera caucasica) stammt aus dem Hochland des Kaukasus und hat sich dort unter rauen klimatischen Bedingungen entwickelt. Sie ist bekannt für ihren auffallend langen Rüssel, was ihr erlaubt, tiefblütige Pflanzen besonders effektiv zu bestäuben. Ihre Sanftmut und geringe Schwarmneigung machen sie zu einer beliebten Wahl bei Imkern. Allerdings produziert sie viel Kittharz (Propolis), was die Arbeit im Bienenstock erschwert. Dafür übersteht sie kühle und feuchte Sommer mit erstaunlicher Ausdauer.
Die Anatolische Biene (Apis mellifera anatolica) stammt ursprünglich von der anatolischen Halbinsel und ist besonders gut an heiße, trockene Sommer und karge Trachten angepasst. Sie zeigt ein sehr gutes Sammelverhalten und gilt als besonders ausdauernd und vital. In ihrer Heimat wird sie seit Jahrhunderten gehalten und hat sich als widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und klimatischem Stress erwiesen. Ihre Sanftmut variiert je nach Region, doch insgesamt wird sie als eher ruhig und robust beschrieben.
Die Buckfastbiene ist keine natürliche Unterart, sondern ein von Bruder Adam (Karl Kehrle) in der englischen Abtei Buckfast gezüchteter Hybrid. Durch Kreuzung verschiedener Unterarten, vor allem der Ligustica und Mellifera, entstand eine leistungsstarke Hybridrasse, die sich bei vielen Imkern großer Beliebtheit erfreut. Die Buckfastbiene ist von gelblich-brauner Farbe und besitzt eine hohe Brutintensität, was zu starken Völkern und hohen Honigerträgen führt. Ihre Flugaktivität beginnt früh und endet spät, was sie zur idealen Biene für lange Trachtperioden macht. Besonders in der Erwerbsimkerei wird sie wegen ihrer Wirtschaftlichkeit und ihres ruhigen Verhaltens geschätzt.
Das Bienenvolk
Als staatenbildendes Insekt lebt die Westliche Honigbiene in einem aus rund 40.000 bis 70.000 Individuen bestehenden Staat, dem sogenannten Bien. Dieses hochorganisierte Zusammenleben funktioniert nur durch das präzise Zusammenspiel der verschiedenen Bienenwesen.
Ein Bienenvolk besteht aus drei unterschiedlichen Wesen:
- der Königin,
- den Arbeiterinnen und
- den Drohnen.
Dabei übernimmt jedes dieser Wesen eine eigene, lebenswichtige Aufgabe im Volk.
Die Königin ist das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen im Stock. Sie legt täglich bis zu 2.000 Eier und sichert so den Fortbestand des gesamten Volkes.
Die Arbeiterinnen bilden mit über 90 Prozent den größten Teil des Biens. Sie verrichten alle anfallenden Arbeiten. sorgen für Sauberkeit im Stock, pflegen die Brut, bauen Waben und tragen Nektar und Pollen ein.
Die Drohnen machen weniger als 10 Prozent des Volkes aus. Sie beteiligen sich nicht an der Arbeit im Stock. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, geschlechtsreife Jungköniginnen aus anderen Völkern während ihres Hochzeitsflugs zu begatten. Nach der Begattung stirbt der Drohn.
Honig, Wachs & Co
Bienen-
erzeugnisse im Überblick
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Lebenszyklus der Honigbiene
Entwicklungsstadien der Honigbiene
Blütenpollen sind für Bienen eine lebenswichtige Eiweißquelle – für den Menschen gelten sie als Superfood. Die Bienen sammeln diese winzigen Pollenkörner beim Blütenbesuch, vermischen sie mit Nektar und bringen sie in kleinen Höschen an ihren Hinterbeinen zurück in den Stock. Dort dienen sie als Futter für den Nachwuchs. Pollen enthalten Proteine, Vitamine (besonders B-Komplexe), Mineralstoffe, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe – ein regelrechter Nährstoffcocktail. Viele Menschen schwören auf Blütenpollen zur allgemeinen Stärkung, zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit oder zur Unterstützung bei Heuschnupfen (über eine schrittweise Gewöhnung). In der Küche lassen sich die bunten Pollen hervorragend in Joghurt, Müsli oder Smoothies integrieren. Der Geschmack ist leicht herb und erinnert entfernt an Heu oder getrocknete Blüten. Wer neugierig ist, sollte mit kleinen Mengen beginnen – besonders bei Allergieneigung – und die Wirkung auf den eigenen Körper achtsam beobachten.
Lebenszyklus der Honigbiene
Aufgaben der Honigbiene
Im Bienenstock übernimmt jede Arbeiterin nacheinander verschiedene Aufgaben. Obwohl sie in den Sommermonaten nur etwa 35 bis 40 Tage lebt, leistet sie in dieser kurzen Zeit Erstaunliches.
In den ersten Tagen ihres Lebens sorgt sie als Putzbiene für Sauberkeit in den Wabenzellen. Danach kümmert sie sich als Ammenbiene um die Brut und füttert die Larven mit Futtersaft. Später wird sie Baubiene, produziert Wachs und hilft beim Ausbau des Wabenwerks. Als Wächterbiene beschützt sie den Stock vor Eindringlingen. Schließlich fliegt sie als Sammelbiene hinaus, sammelt Nektar, Pollen, Wasser sowie Kittharz und bestäubt dabei unzählige Blüten.
Tag 1 - 2
Putzbiene
Reinigung der Wabenzellen
Tag 3 - 12
Ammenbiene
Brutpflege &
Versorgung der Larven
Tag 13 - 18
Baubiene
Wachsproduktion & Wabenbau
Tag 15 - 18
Stockbiene
Honigverarbeitung & Polleneinlagerung
Tag 17 - 21
Wächterbiene
Verteidigung des Stocks gegen Eindringlinge
Tag 22 - 35
Trachtbiene
Sammeln von Nektar, Pollen, Wasser & Kittharz